Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft Lehrer in Berlin zu einem Warnstreik am 05. April 2011 auf. Ziel der GEW ist eine Senkung der Wochenunterrichtsstunden für ältere Lehrer bis zu zwei Stunden.

Die Forderung der Gewerkschaft stieß bei der Bildungsverwaltung bzw. bei Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) auf Ablehnung. Er zeigt sich jedoch kompromissbereit und will der GEW einen flexibleren Umgang mit Lebensarbeitszeitkonten vorschlagen. Durch die Flexibilität könne somit eine Altersentlastung herbeigeführt werden.  Vorschläge diesbezüglich werden laut Bildungsverwaltung der GEW zeitnah mitgeteilt.

Das Bundesland Berlin beschäftigt derzeit rund 22.000 Lehrer. Bereits ab Anfang März 2011 ersetzt das Bundesland laut des Entwurfes zum Lehrerangel von Bildungssenator Zöllner ausscheidende Lehrer durch Neueinstellungen. Rund 190 neue Lehrer sollen bis zum Schuljahresende neu eingestellt werden. Im April und Mai 2011 sollen bereits 250 befristete Lehrer ein unbefristetes Anstellungsverhältnis erhalten und weitere 250 Vollzeitlehrkräfte eingestellt werden. Insgesamt sollen rund 1.100 Lehrer in Berlin neu eingestellt werden.

Das Lehrermangel-Hilfepaket von Zöllner umfasst nicht nur Neueinstellungen von Lehrkräften, sondern auch ein neustrukturiertes und effizienteres Verteilungssystem und den Umgang mit langzeiterkrankten Lehrkräften.

Lehrer in Berlin sind seit einigen Jahren Mangelware. Immer wieder kam es zu Protesten, die dazu dienen sollten, auf den Lehrermangel aufmerksam zu machen. Durch die vorgezogenen Einstellungen soll das Problem des Lehrermangels vorerst behoben werden. Fachlehrer für Mathematik und Physik waren jedoch schwer zu bekommen. Ein weiteres Problem in Berlin stellt die Verteilung von Lehrern in der Hauptstadt dar. Dies soll sich nun durch die Schulaufsicht ändern, denn diese wird künftig die Verteilung von Lehrkräften in Berlin vornehmen.
Zudem sollen Langzeiterkrankte, die länger als drei Monate vom Schuldienst fehlen, durch Lehrer mit einem befristeten Arbeitsvertrag ersetzt werden. Durch die Deckelung der Anzahl von Vertretungskräften war dies bisher nur teilweise möglich.

Quelle: zeit.de