Beamte zeigen sich angesichts der verhärteten Tarifrunde gegenüber den Beschäftigten im öffentlichen Dienst solidarisch. Die Staatsdiener wollen ebenso für eine höhere Besoldung kämpfen, dürfen jedoch wegen des noch geltenden Streikverbotes nicht an Warnstreiks teilnehmen.

Das Streikverbot hat die Beamten erfinderisch und kreativ werden lassen. Wenn sie schon nicht streiken dürfen und somit die Beschäftigten in den Kommunen und im Bund nicht unterstützen können, so wollen sie dennoch tätig werden und statt an Warnstreiks teilzunehmen in Urlaub gehen.

„Da Beamte nicht streiken dürfen, werden wir für die Aktionen Urlaub nehmen“, teile Klaus H. Leprich, Chef des BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft und auch Sprecher der Bundesbeamtengewerkschaften im dbb beamtenbund und tarifunion, mit.

Derzeit sind die Fronten zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern verhärtet. Eine schnelle Einigung scheint nicht in Sicht zu sein. Die Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent Lohnerhöhung, die Arbeitgeber sind bereit, gerade einmal die Hälfte von 3,3 Prozent zu zahlen. Für die Gewerkschaften ist das Angebot der Arbeitgeber viel zu niedrig, für die Arbeitgeber sind die Forderungen der Gewerkschaften nach 6,5 Prozent mehr Entgelt „illusorisch“ und angesichts der finanziellen Defizitlagen einiger Bundesländer auch nicht realisierbar. Die Fronten sind nun verhärtet und die Beschäftigten äußerst verärgert, so dass diese zu Tausenden an Warnstreiks in den vergangenen zwei Wochen teilgenommen haben. So legten sie weite Teile Deutschlands in bestimmten Bereichen, wie mitunter den öffentlichen Nahverkehr, lahm. Auch Kitas mussten geschlossen werden, die Müllabfuhr und die Schifffahrtbranche blieben untätig, die Stadtverwaltungen geschlossen. In vielen Krankenhäusern wurde der OP-Bereich empfindlich gestört und in der Bundesagentur für Arbeit demonstriert.

Mit den massiven Warnstreiks, welche derzeit noch anhalten, wollen die Gewerkschaften und die Beschäftigten ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Da das Ergebnis der Tarifrunde auch auf die Beamten übertragen werden soll, sind Beamte im Bund und in den Kommunen ebenso betroffen, zwar nicht direkt, aber in indirekter Weise.

Angesichts der bundesweiten Streikaktionen soll am 22. März 2012, um 12:30 Uhr, an der Ecke Friedrichstraße in Berlin eine Großdemonstration stattfinden, zu der der dbb aufruft. Der Demonstrationszug soll sich dann in Richtung Bundesfinanzministerium bewegen.

Quelle: presseportal.de