Die Arbeitszeiten liegen bei einigen Lehrern in Niedersachsen im Rahmen der Abiturvorbereitungen und –prüfungen bei rund 80 Stunden pro Woche. Unzumutbar und "weit über der rechtlichen Höchstgrenze" hinaus kritisieren der Philologenverband Niedersachsen und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Musterklagen gegen die Landesregierung vorbereitet

Wie die GEW mitteilte, will sie mit Musterklagen gegen die Landesregierung gerichtlich vorgehen. Vor allem sind auch Leiter von Grundschulen massiv von Überstunden betroffen. "Ziel ist es, die Unrechtmäßigkeit der geltenden Arbeitszeitverordnung feststellen zu lassen", erklärte der GEW-Landeschef Eberhard Brandt.

Neuregelung der Arbeitszeiten für Lehrer in Aussicht

Die Arbeitszeiten sollen nun neu geregelt werden, was vielen Lehrern und Verbänden deutlich zu langsam vonstatten geht. Lehrer an niedersächsischen Gymnasien haben derzeit bei einer vollen Planstelle 23,5 Stunden, an Realschulen 26,5 Stunden, an Hauptschulen 27,5 Stunden und an Grundschulen 28 Stunden zu verrichten.

Viele Lehrer haben trotz eines Urteils vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg bisher ihre Überstunden noch nicht ausgleichen können. Zudem sollen die aktuell geltenden Arbeitszeitvorschriften gegen geltendes Recht verstoßen.

Das OVG hatte in seinem Urteil entschieden, dass die Wochenstunden, die zuvor um eine Stunde auf 24,5 Wochenstunden vom Landtag angehoben wurden, wieder abgesenkt werden müssen, da die Anhebung der Arbeitszeiten als rechtswidrig anzusehen war.

Das Kultusministerium weist die Vorwürfe "als gegenstandslos" zurück. Das Urteil des OVG sei komplett umgesetzt worden. Des Weiteren wurden 700 neue Lehrerstellen geschaffen.