Die Reallöhne in Deutschland sind laut Statistisches Bundesamt im Vergleich zur Inflationsrate im dritten Quartal 2011 nur gering gestiegen. Insgesamt stiegen die Löhne um etwa 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, da aber eine Inflationsrate von 2,5 Prozent abzuziehen ist, bleibt lediglich ein Anstieg der Reallöhne von 0,6 Prozent übrig. Gemäß den Statistikern ist der reale Lohnanstieg von 0,6 Prozent der geringste seit zwei Jahren.

Die Inflationsrate stieg in den letzten acht Quartalen kontinuierlich an, die Nominallöhne schwächten sich jedoch im Anstieg ab, so dass letztlich im dritten Quartal 2011 nur ein realer Anstieg von 0,6 Prozent zu verzeichnen war. Besonders von der schwachen Lohnanstiegsquote betroffen, sind Lehrer und Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung. Das nominale Entgelt der Lehrer stieg um 1,1 Prozent, das der Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung um 1,8 Prozent. Da jedoch die Inflationsrate von 2,5 Prozent abzuziehen ist, konnte statt eines realen Anstiegs, ein realer Verlust, insbesondere für Lehrer, verzeichnet werden. Ebenfalls Entgeltverluste hinnehmen, mussten Beschäftigte in der Verkehrsbranche mit einer Entgelterhöhung von 2,1 Prozent, Mitarbeiter im Gastgewerbe mit 2,2 Prozent und Beschäftigte im Handel mit 2,4 Prozent. Nach Abzug der 2,5-prozentigen Inflationsquote konnte auch hier real kein Lohnanstieg verzeichnet werden. Die Nominallöhne der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe hingegen stiegen mit 4,3 Prozent am stärksten.

Dort erhielt ein Arbeitnehmer in Vollzeit, ohne Sonderzahlungen zu berücksichtigen, durchschnittlich ein Entgelt von 3.322 Euro Brutto im Monat. Beschäftigte in der Energieversorgung erhielten ein Durchschnittseinkommen von 4.376 Euro, Mitarbeiter in der Informations- und Kommunikationsbranche von etwa 4.370 Euro und Beschäftigte bei Banken und Versicherungen rund 4.357 Euro im Durchschnitt. Mitarbeiter im Gastgewerbe erhielten dagegen das geringste Entgelt mit durchschnittlich 1.944 Euro. Die Verlaufskurve der Antiegsquote der Reallöhne ist seit 2008 recht durchwachsen. So stiegen die Reallöhne im Jahr 2008 um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, im Jahr 2009 sanken sie angesichts der Wirtschaftskrise um 0,4 Prozent, im Jahr 2010 stiegen sie erneut um 1,5 Prozent und legten dann im ersten Quartal 2011 mit 2,0 Prozent und im zweiten Quartal mit 1,9 Prozent deutlich zu, wohingegen sie im dritten Quartal mit 0,6 Prozent Zuwachs in deutlich abgeschwächter Form verzeichnet werden konnten.

Quelle: faz.net