Etwa 20 Millionen Rentner gibt es in Deutschland. Diese erhalten im kommenden Jahr eine beachtliche Erhöhung ihrer Renten. Die Rentenerhöhung – die stärkste seit mehr als 20 Jahren — wurde vom Bundeskabinett verabschiedetet.

Deutlich mehr Geld für Rentner 2016

Waren bislang die Rentenerhöhungen eher minimal, steigen 2016 die Bezüge der Pensionäre deutschlandweit erheblich. Unterschiede gibt es nur für West- und Ostrentner. Ab Mitte 2016 werden die Rentner im Westen 4,35 Prozent mehr Geld erhalten, während Rentner im Osten sich über eine Erhöhung von 5,03 Prozent freuen können. Die Anhebung der Bezüge kommt aber nicht zufällig, denn schon seit einiger Zeit hatten die Deutsche Rentenversicherung und das Bundessozialministerium eine Anhebung der Renten vorhergesagt.

Mehr Geld durch bessere Lage am Arbeitsmarkt

Dass sich die Renten 2016 so positiv entwickeln können, ist der Lage am deutschen Arbeitsmarkt zu verdanken. Denn die Höhe der Renten folgt immer der Entwicklung der Löhne und Gehälter. Zudem wirkt sich der Statistikeffekt positiv auf die Rentenentwicklung aus. Durch diesen sei die Rentenanpassung 2015 zu schwach ausgefallen, sodass sie 2016 wieder ausgeglichen werden kann. Somit kommt es zur höchsten Rentenerhöhung seit dem Jahr 1993. Bereits zum 1. Juli 2016 wird die Rentenerhöhung umgesetzt. Alles spricht dafür, dass die Rentenkassen auf die Erhöhung vorbereitet sind.

Ost- und West-Rentenanpassung im Vergleich

Die Altersbezüge steigen im Osten und Westen unterschiedlich. Im Westen sind es 4,35 Prozent, im Osten sogar 5,03 Prozent. So erhält ein Rentner im Westen bei einer Rente mit 1314 Euro rund 57 Euro mehr im Monat, wenn er auf 45 Beitragsjahre verweisen kann. Bereits im Juli kam es zu einer Steigerung der Renten in den alten Bundesländern um 2,1, in den neuen um 2,5 Prozent. Jedoch zeigt die Prognose, dass aufgrund der demographischen Veränderung die Rentenreserven schwinden werden.

Mehr Geld für Mütter

Rentnerinnen profitieren von der seit 2014 eingeführten Mütterente. So erhalten Frauen abhängig von der Anzahl der geborenen Kinder bis zu 152 Euro mehr Altersrente als früher. Durchschnittlich stiegen die Bezüge für Frauen mit einem Kind um 40 Euro, Frauen mit zwei Kindern erhielten 59 Euro Rente mehr, Mütter von drei Kindern 81 Euro. Im Vergleich dazu stiegen die Renten für Frauen ohne Kinder nur um 13 Euro. Die durchschnittliche Rente für Frauen mit einem Kind lag so bei 652 Euro, mit zwei Kindern bei 604 Euro und mit drei Kindern bei 570 Euro. Kinderlose Frauen erhielten durchschnittlich 668 Euro.