Nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder warten nun auch die Beamten auf bessere Leistungen. Die Übertragung des Vertrages auf die Staatsdiener steht zwar fest, jedoch wird diese nicht zeitgleich vorgenommen. Kommunalbeamte sowie Pensionäre sind ebenso betroffen. Konkret heißt das für junge Beamte, dass sie zum 1. Januar 2018 wieder volles Gehalt erhalten. Alle übrigen Beamten, die vom Absenken der Eingangsbesoldung betroffen waren, profitieren ebenfalls von den Neuerungen.

Grünes Licht für Tarifübertragung auf Beamte

Die Landesregierung hat sich mit dem Beamtenbund und dem Richterbund geeinigt, sodass nun eine Vereinbarung vorliegt, von der die Staatsdiener profitieren werden. Somit wird noch 2017 die Besoldung der Beamten um zwei Prozent, 2018 um weitere 2,675 Prozent steigen. Für Baden-Württemberg gibt es sogar noch einen Bonus von 0,325 Prozent. Mit diesem „Zuschlag“ wird die für die Beamten erstmalig eingeführte Erfahrungsstufe 6 abgegolten.

Kritik wegen zeitlicher Verzögerung

Jedoch gab es auch Kritik von den Beamtenverbänden: Das Finanzministerin forderte eine zeitlich verzögerte Annahme des Tarifergebnisses und ließ sich von seinen Plänen nicht abbringen. Nun müssen alle Beamten der Besoldungsgruppen bis A 9 zwei Monate auf die Erhöhung warten, sowohl 2017 als auch 2018; die Besoldungsgruppen A 10 und A 11 vier Monate, ab A 12 fünf Monate.

DGB mit anderen Ansichten

Während der Beamtenbund-Chef sich positiv zum Arbeitsklima in den zahlreichen Verhandlungen äußerte und auch das Ergebnis als Kompromiss bezeichnete „mit dem man gut leben kann“, zeigte sich die stellvertretende DGB-Vorsitzende enttäuscht über das Ergebnis. Zum Kompromiss hatte der DGB nicht zugestimmt, wie es hieß „im Interesse seiner Mitglieder“, denn die Ergebnisse seien zu weit von den Erwartungen der Mitglieder entfernt.

Annehmbares Ergebnis trotz anderer Prognosen

In der Zeit der grün-roten Regierung war das Verhältnis zu den Beamtenverbänden bei weitem nicht so gut wie jetzt. Auch unter Grün-Schwarz erwartete man zunächst noch keine Beruhigung der Beziehungen. Es gab sogar Gerüchte, dass die Tarifübertragung gedeckelt werden würde und es Nullrunden geben sollte. Nun können sich jedoch die 184 000 Beamten und Richter sowie 127 000 andere Versorgungs- und Zuschussempfänger über mehr Geld freuen.